- Versuch einer Namensdeutung von von Kulla zu Wiechulla
- Der Silberbecherfund von Wichulla-Grobla
- Ethnische Herkunft und Geschichte
Meine ursprüngliche Heimat ist Ober-/Schlesien.
Der Emigrant aus Spanien, Mathias von Kulla, hat sich nach der Zuwanderung nach Oberschlesien in Pilchowice, Pilchowitz oder Bilchengrund niedergelassen. Zweiter Sitz war Wilza oder Nieder Wilza.
Dem Lugierstamm Vandalen entstammt meine Familie. Die Vandalen verließen ca. 500 v. Chr. ihre jütländische Heimat und siedelten zwischen Masuren, Weichsel und Oder.
Am 31. 12. 406 überwanden sie nach schweren Kämpfen den Rhein und siedelten unter den Römern auf der iberischen Halbinsel. 429 überquerten sie mit einer Flotte von 80 000 Mann die Meerenge von Gribraltar und bezwangen die in Nordafrika herrschenden Römer. Die Überquerung der Meerenge war den Vandalen deswegen möglich, weil ihnen die Römer eine so große logistische Leistung nicht zutrauten. 534 wurde das nordafrikanische Vandalenreich unter dem Kaiser Julian I. von seinem byzantinischen Feldherrn Belizar besiegt und vernichtet.
Wie es meinem Vorfahren gelang, nach Oberschlesien zu gelangen, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Möglich ist es aber, dass Mathias von Kulla als Soldat von Spanien nach Oberschlesien kam.
Im Erbfolgekrieg von 1733 bis 1735 ergriffen Spanien und Frankreich unter Ludwig XV. Partei für dessen Schwiegervater und ehemaligen König von Polen Stanislaus Leszczinsky (1704 - 1709 und 1733 wiedergewählt, aber wieder verjagt): Russland und Karl VI. unterstützten den Kurfürsten August III. von Sachsen. Die Kurfürsten herrschten von 1697 bis 1763 auch über "Polen".
- Versuch einer Namensdeutung
Meine Ahnen- und Familienforschung ergab, dass der Name Wiechulla mit der Geburt des dritten Kindes des spanischen Emigranten Mathias von Kulla (* 1715 - + 5. 11. 1791) mit seiner Ehefrau Veronica Michael von Kulla (27. 9. 1757 - 30. 8. 1840) erstmals als Michael Wiechulla erwähnt wurde.
Diese ungleiche Benamung meiner Sippe war Anlass und Herausforderung zugleich, mich vielleicht in ein hoffnungsloses Unterfangen einzulassen und die ´Akte´ von von Kulla zu Wiechulla ergebnislos zu schließen . . . ?
Aus welchem Grunde und mit welchem Stammnamensbezug unsere schwedischen und jütländischen vandalischen Vorfahren Anfang des fünften Jhs. v. Chr. ihren heimischen Boden verlassen haben, kann ich aus meiner bisherigen Kenntnis der Geschichte heraus nicht nachweisen.
Es gibt weder im jütländischen (s. o.) Dänemark noch in Norwegen das Wort Kulla.
Anders in Finnland, Schweden und Russland. Nur in einem schwedisch-deutschen Wörterbuch fand ich unter dem Wort ´kulla´die Übersetzung Anschlag, Fangen spielen, Frau oder Mädchen aus Dalarna, einen anschlagen. In Finnland und Schweden lauten je drei Ortsnamen auf Kulla und in Russland (Kaukasus) einer. Im ´Western Australia´liegt der Ort Kulja. Und gerade dieses Kulja ist die deutsche Aussprache des Namens Kulla in Spanien. Liegt hierin eine Vebindung?
In Polen und Russland wird die Kugel ´kula´ genannt.
Es sei mir aber gestattet, einige Vermutungen anzustellen, die nicht jedermanns- oder -fraus Zustimmung finden werden. Ich darf aber erwarten, dass meine Mutmaßungen kritisch beurteilt werden und zu übereinstimmenden oder unterschiedlichen Beurteilungen, Ergänzungen oder Verwerfungen führen sollten.
War die Namensfestlegung ein spontaner Akt, ein gewollter und der neuen Heimat angepasster Namenswechsel oder wurde er gar erzwungen?
Die letzte Vermutung liegt sehr nahe, dass die doch "sächsisch" geprägte Umgebung (Bürger und Verwaltung) den "spanischen" Namen de Kulla (gesprochen de Kulja) als ´Rotes Tuch´ auffassten . . .
Das erscheint mir auch verständlich, weil doch Spanien (siehe ´Ethnische Herkunft und Geschichte´) August III. nicht wohlgesinnt war.
Es musste also ein neuer Name gefunden werden, der den ehemaligen nicht ganz untergehen lässt, aber auch den Sachsen und der polnischen Urbevölkerung gefiel.
Welchen Sprachschatz Mathias von Kulla 1757 beherrschte, bleibt zwar unbekannt. Wann er nach Oberschlesien kam, ist unbekannt, sodass eine Sprachreife für seine neue Umgebung nicht gegeben werden kann. Vielleicht ein Sammelsurium aus Spanisch, Polnisch und "sächsisch"? Ich halte es für müßig, das zu erforschen.
Liegt der Namensschlüssel im "de" Kulla?
Das deutsche Wort "von" heißt übersetzt ins Spanische "de", und das weist auf die Worte hin oder zieht sie nach sich: Abstammung, Besitz, Hinweis auf die Herkunft und den Ursprung. Der Emigrant von Kulla kannte sicher nicht die Sprache, die in seiner neuen Heimat gesprochen wurde. Er kam in ihr an und verständigte sich wie? "Soy de Kulla!"?
Der Pole spricht das ´h´oft wie ´ch´aus. Beispiele: deutsch ´hier`, polnisch ´chier´. Wiechulla höre ich oft als Wiehulla!
Wie lange dauerte die Rückwanderung?; vielleicht über Frankreich?, und er bekam dieselben Fragen nach seinem Namen gestellt, mögliche Antwort: "Je suis .. Kulla!" Phonetisch lässt sich aus " .. suis Kulla!" auch Wie-kulla ableiten.
Wenn ich die polnischen Wie-Ergänzungen betrachte, könnte Mathias von Kulla mit dem Namen auch abgestraft oder hochgelobt worden sein.
Wie´c heißt im Polnischen neben Kundgebung und Versammlung auch Protest, wiecha ist ein Wisch, Strohwisch, auch eine Rute, aber auch Standarte. War Mathias von Kulla gar Anführer einer Militärgruppe oder nur einer Rücksiedlergruppe?, die unter seinem (adligen ´von oder de´?) Banner (Standarte?) an die Oder zurückfand?
Aus welchen Überlegungen heraus der Name letzendlich entstanden ist, ist nicht mehr nachzufragen.
Der Silberbecherfund von Wichulla-Grobla
1885 wurde auf dem Grundstück eines meiner Vorfahren in einem fürstlichen Vandalengrab in Grobla bei Oppel ein Silberbecher gefunden, der in die Kulturgeschichte als der "Silberbecherfund von Wichulla-Grobla" einging.